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nsere Geschichte beginnt zuhause,

U

auf einer kleinen Lichtung, mitten im philippinischen Dschungel.

Es ist ein wunderschöner Ort. 

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Von den dicht bewachsenen Baumkronen aus, kann man über den 

ganzen Wald blicken, mit all seinen verschiedenen Bäumen und Sträuchern, die im Sonnenlicht ihre prallgrünen Blätter in Richtung Himmel strecken.

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Es ist noch ganz früh, als sich unten auf dem feuchten Waldboden etwas bewegt. Es ist eine kleine Ameise, die versucht, ein Blatt in ihren Bau zu schaffen. So ein riesiges Blatt zu transportieren ist gar nicht so einfach, auch wenn Ameisen für ihre Größe ganz schön stark sind. Zum Glück kommt der kleinen Ameise ein Freund zur Hilfe, und zusammen tragen sie das große Blatt über Stöcker, Gräser und Pfützen zum Ameisenhügel.

Eigentlich ein ganz normaler Tag im Leben einer Ameise. Aber um Ameisen geht es in unserer Geschichte ja gar nicht. Nun, was soll man machen, wenn unsere kleinen Äffchen immer so lange schlafen? Am Besten fragen wir mal die kleine Ameise, ob sie die Äffchen mal an den Füßen kitzeln könnte. Das ist so kitzelig, da wachen sogar unsere verschlafenen, kleinen Äffchen auf.

Die kleine Ameise nickt uns mit ihrem winzigen Kopf zu, und wir können beobachten, wie sie vorsichtig in Richtung Baumhaus krabbelt, in dem die flauschigen, kleinen Äffchen auf drei winzigen Hängematten aus Blättern schlafen. Wenn man sie so schlafen sieht, eingemummelt in Moos, Laub und Mangoblättern, könnte man meinen, die Äffchen wären ganz brav. Aber weit gefehlt! Vollkommen durchgeknallt trifft es wohl eher. Davon überzeugt ihr euch am Besten selbst.

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Als Tembong die Augen öffnet, ist es noch ganz dunkel im Dschungel. 

Selbst, wenn man die Augen zusammenkneift, kann man nur die Umrisse der riesigen Bäume und Blätter erkennen. Die kühle Morgenluft streift dem kleinen Äffchen sanft durchs Fell, und es reibt sich mit seinen Händchen die Augen und streckt sich. Obwohl es sich dabei total lang macht, ist es nicht größer als eine der Mangos, die überall im Baum wachsen.

 

Normalerweise würde das kleine Äffchen sofort mit dem Futtern anfangen, doch irgend etwas kitzelt Tembong am Fuß. Es ist die kleine mutige Ameise, die das Äffchen wach gekitzelt hat, damit unsere Geschichte endlich beginnen kann. 

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Behutsam lässt Tembong die kleine Ameise auf ihr Pfötchen krabbeln und hält sie ganz dicht an ihr Gesicht, um ihr „guten Morgen“ zu wünschen. Die kleine Ameise fängt an, wild mit ihren zarten Armen zu rudern. „Hey, ich bau grad ‘was!“ Tembong hebt das Blatt auf, das die kleine Ameise in ihren Bau bringen wollte, und entschuldigt sich. „Entschuldigung, ich wusste gar nicht, dass du schon so früh auf den Beinen bist.“ Kurzerhand bringt Tembong die kleine Ameise und ihr kostbares Blatt zum Ameisenhügel.

„Das ist aber ein komisches, kleines Zuhause“, denkt sich Tembong. Wie es wohl wäre, wenn auch sie mit ihren Schwestern in einem Ameisenhügel wohnen würde? Bestimmt ganz kuschelig. Aber für Äffchen ist ein Baum einfach spannender. Außerdem wohnt Tembong ja nicht in irgendeinem Baum. Es ist der wohl mit Abstand größte und schönste Baum, den man sich nur vorstellen kann. Von überall im Dschungel kann man die riesige, prallgrüne Krone des alten Baumes sehen, die sich bei Wind fast so anhört wie die brechenden Wellen des Meeres. Und genau hier ist das Zuhause von Tembong, Bembol und Betot. 

Aus Stöckern, Ranken und Blättern haben sich die drei kleinen Äffchen ein paradiesisches Baumhaus gebaut, das selbst für überdrehte Äffchen keine Wünsche offenlässt. Es ist ein wunderbarer alter Baum.

Wenn man als Ameise vor den großen, mit Moos bewachsenen Wurzeln steht, die sich wie riesige Spaghetti in alle Richtungen strecken, könnte der Eindruck entstehen, der Baum hätte gar keine Äste. Da bräuchte man schon ein mini Ameisen-Fernglas, um die Äste oben im Baum zu erkennen.

 

Auf der Schattenseite, die immer noch ganz nass vom nächtlichen Regen ist, gibt es eine kleine Treppe, die spiralförmig um den alten Stamm führt. Mhm, eine kleine Treppe für Affen? Das ist ungewöhnlich. Äffchen können ja mühelos meterhoch springen. Wir fragen später mal unsere kleinen Äffchen, für wen die Treppe wohl ist. 

Die Treppe endet an einem Ast, an dem drei kleine Schaukeln hängen. Mit ein bißchen Rückenwind kann man von hier aus bis zum Bananenbaum fliegen, wenn man nur doll genug schaukelt und mit Vollkaracho abspringt. Neben den Schaukeln schlängeln sich mehrere, kleine Hängebrücken, aus zahnstochergroßen Ästen, in die anderen Äste und Bäume, rings um den großen, alten Baum. 

Bestimmt sind die Treppe und die kleinen Brücken für die Freunde der kleinen Äffchen. Herr Salamander zum Beispiel kann ganz schlecht springen. Da ist so eine kleine Hilfestellung schon praktisch. Die kleine Ameise könnte einen Fahrstuhl einbauen, aber das ist nur eine verrückte Idee. Außerdem sehen die kleinen Brücken einfach schöner aus. 

 

 

Auf jedem der Äste gibt es eine kleine Plattform aus Stöckern, die mit reichlich Moos und Laub bedeckt ist, damit man beim Rumsitzen auch ja keinen kalten Po bekommt. 

Tembongs Lieblingsast ist weit oben im Baum. Von hier aus kann man den ganzen Waldboden mit all den anderen Tieren beobachten, die zwischen umgeknickten Bäumen und den kleinen, hellgrünen Sträuchern nach Nahrung suchen. Die meisten Tiere verstecken sich im Schatten der schmalen Mangobaumblätter. Man muss schon genau hinschauen, wenn man da mal jemanden sehen möchte. Aber wir haben Frühling. Und wenn Frühling ist, dann erwacht der Wald zum Leben, und alle Tiere sind unterwegs, um ihre Erledigungen zu machen.

Naja, fast alle Tiere. Ein Ast weiter unten sind Tembongs Schwestern immer noch tief am Schlafen. Direkt unter Tembong schläft Betot und schnarcht mit weit geöffnetem Mund. „Na, wenn das keine Gelegenheit ist, um ein bißchen Zielwerfen zu üben.“ Tembong nimmt sich kurzerhand einige Beeren aus ihrer Vorratsschüssel, und beginnt sie in Richtung offenem Mund ihrer Schwester plumpsen zu lassen.

„Gar nicht so einfach! Schließlich muss man ja auch den Wind einberechnen.“ Nach einigen Minuten, in denen Tembong nur dasitzt und sich überlegt, wie der Wind beim Loslassen wohl am Besten um die kleinen, blauen Beeren zischen müsste, hat sie alle Beeren aufgenascht. Auch die in der Vorratsschüssel. „Das war’s dann wohl mit den Beerenplumpsen.“ Tembong ist einfach ein Vielfraß. 

Während sie herunterschaut und versucht, die 36 Beeren auf einmal zu kauen, die sie sich alle gleichzeitig in den Mund gestopft hat, fällt ihr auf, dass Bembol gar nicht da ist. Das ist erstmal nichts Ungewöhnliches. Denn Bembol, die älteste der kleinen Äffchen, ist auch die durchgeknallteste. Und das nicht nur, wenn sie wach ist. Nachts ist sie oft am Schlafklettern. Sie wacht jeden Morgen woanders in dem riesigen Baum auf, in dem die kleinen Äffchen zuhause sind. 

Es dauert nicht lange, da hat Tembong ihre Schwester entdeckt. Hoch oben, bei der Fledermausfamilie, hängt Bembol kopfüber und hält sich mit ihrem langen Schwänzchen am Ast fest. Man könnte fast meinen, Bembol wäre auch eine Fledermaus. „Fehlen nur noch die Flügel, das weiche, schwarze Fell und die Stupsnase“, denkt sich Tembong. Vielleicht kann man ihr ja einen Drachen bauen und schauen, ob Bembol damit fliegen kann. Aber das ist eine andere Geschichte. 

Leichtfüßig springt Tembong von Ast zu Ast, um zu ihrer Schwester in die Baumkrone zu kommen. „Hey, Vorsicht!“, ruft ihr Papa-Eule zu, „alle schlafen noch!“, als Tembong lauthals an der hohlen Stelle im Baum vorbeispringt, in der die Eulenfamilie wohnt. Aber da ist sie schon längst weiter. Oben angekommen mustert Tembong wie Bembol tief und fest schläft, und dabei ihre kurzen Ärmchen nach unten baumeln lässt. „Wie kann man bloß so schlafen?“

Liebevoll krault Tembong Bembols Ohren, die wie die langen schmalen Blätter des Mangobaums nach unten baumeln und sich leicht im Wind wiegen. „Man, bist du flauschig“, denkt sich Tembong. Bembol ist eigentlich schon wach, aber gegen Ohrenstreicheln hat ja keiner etwas. Sie lässt die Augen noch ein bißchen zu und genießt die Streicheleinheit.

„Ich weiß, dass du wach bist“, flüstert ihr Tembong leise ins Ohr. „Wenn du so tun willst, als ob du schläfst, musst du auch schnarchen.“ Da kann sich Bembol nicht mehr halten, und beide fangen an zu lachen, und die riesigen, runden Augen der kleinen Äffchen werden noch größer. 

„Klettern wir runter, oder nehmen wir die Rutsche?“, fragt Bembol aufgeregt. „Auf jeden Fall die Rutsche“, entgegnet ihr Tembong, „die haben wir schließlich nicht umsonst gebaut!“ Eine Rutsche mitten im Wald, in einer Baumkrone? Das sieht man echt nicht alle Tage. Aber tatsächlich!    Schauen wir genau hin, erkennen wir eine winzig kleine Rutsche, kaum größer als die Äffchen selbst, die sich aus vielen, zusammengebundenen Blättern, von ganz oben in der Baumkrone bis nach ganz unten auf den Waldboden streckt. 

„Vollkaracho!“, rufen die zwei kleinen Äffchen und sausen den Baum hinunter, Bembol immer noch kopfüber. Der morgendliche Tau auf den Blättern lässt sie noch schneller werden, und wie in einer Wasserrutsche sausen die zwei im Slalom um den Baumstamm herum.

 

Bei all dem Geschrei werden nicht nur die Eulenfamilie und die Fledermausfamilie wach, auch im Bettchen von Betot sieht man langsam Bewegung.

Unter der Decke aus Blättern kommt erst eins, dann zwei und schlussendlich vier kleine Pfötchen hervor, und ein langes dünnes Schwänzchen. So ein Schwänzchen ist aber nicht nur gut zum Klettern! Mit dem Kopf immer noch unter der Decke, versucht Betot aus ihrer Hängematte heraus, blind den Waldboden nach etwas Essbarem zu ertasten. Ihr kleines Schwänzchen findet Stöcker, eine Menge Erde und einen abgelutschten Kern einer Mango vom Mitternachtssnack.

Es ist schon ein skurriles Bild. Jetzt hat sie sich auf den Bauch gedreht und schwebt in ihrer Hängematte eine Hand breit über dem Boden, und durchforstet nun mit Händen und Füßen den dicht bewachsenen Waldboden. In dieser Sekunde purzeln Tembong und Bembol aus der Rutsche. „Boah, das war klasse!“, lacht Bembol. „Zeit für Frühstück!“, rufen die Äffchen und fangen an, wild herum zu wuseln. 

Für Tembong dürfen Mangos bei einem ausgiebigen Frühstück nicht fehlen. Sie liebt Mangos. Die sind nicht nur super lecker, sie sehen auch aus wie ein Sternenhimmel, wenn Tembong von unten in ihrer Hängematte, hinauf in den gewaltigen Baum schaut.

 

Normalerweise kann Tembong die leckersten Mangos schon an der Farbe erkennen. Aber wenn es um Frühstück geht, darf man nichts dem Zufall überlassen.

Geschickt klettert sie am Mangobaum hoch und betatscht alle 58 Mangos. Das dauert seine Zeit. Denn Mangos hängen nicht direkt an den Ästen, sondern baumeln an langen Stielen zwischen den spitzen, dunkelgrünen Blättern herab. Da muss man sich als so kleines Äffchen schon mal lang machen, um jede Frucht zu testen. Bembol schwört, dass man leckere Mangos auch an der Flauschigkeit erkennen kann. Aber so genau kann das keiner sagen. 

Nach über einer Stunde hat sich Tembong entschieden, und stolz präsentiert sie ihren Schwestern 13 knallgelbe Mangos. „Oh Lecker!“, ruft Bembol sofort. „Los, gib schon her!“ zischt Betot, der schon das Wasser im Mund zusammenläuft. Gelbe Mangos mag sie nämlich am liebsten. „Pustekuchen!“, ruft ihr Tembong zu und beugt sich schützend über ihre Mangos. „Die sind alle für mich!“ 

Oha, wenn das mal keinen Streit gibt. Eigentlich sind unsere Äffchen ein Herz und eine Seele. Aber wenn es ums Essen geht, kann es schon mal brenzlig werden. Gerade bei Mangos! „Na gut“, sagt Tembong. „Von jedem einmal kurz Ohren kraulen, dann wird geteilt.“

Kurze Zeit später sitzt Tembong mit vollem Mund und übersät mit klebrigen Mangostückchen auf ihrem Lieblingsast und lässt sich von ihren Schwestern ihre knuffigen Öhrchen kraulen.

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Was für ein schönes Leben!

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